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Journalistische Qualitätskriterien

Wie arbeitet ein Journalist?

Journalistische Qualitätskriterien sind darauf ausgelegt, dem Leser Nutzen zu bringen: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, und nicht dem Angler. Die Gütekriterien eignen sich gut als Richtlinie für Websites. Mit ihnen werden hohe Werte für kommunikative Kompetenz und Verständlichkeit möglich – gute Voraussetzungen für die Suchmaschinenoptimierung und einen dementsprechend hohen Eintrag bei Google.

Qualität von Texten ist messbar

Das hier mag ein wenig akademisch klingen. Ich will lediglich eine Vorstellung von der Grundlage meiner Arbeit vermitteln, keine Erbsen zählen.

Aktualität

Neuigkeiten oder Botschaften generell sollten einen gewissen Aktualitätswert haben. Jeder kennt die Zeitgenossen, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit die gleichen alten Geschichten erzählen – doch damit lockt man niemanden an.

 

  • Aktualität

    Brandheiß oder Schnee von gestern? Gemeint ist zeitliche Nähe zwischen einem Ereignis und der Berichterstattung darüber. Gilt auch für Texte, die schon Archiv-Status haben – wie ältere Blog-Beiträge. In dieser Gruppe findet sich nur ein Kriterium.

Richtigkeit

Stimmt das alles? Streng genommen kann Richtigkeit nur geprüft werden, indem man selbst die Dinge in Augenschein nimmt. Da das aber in den seltensten Fällen möglich ist, finden sich hier Kriterien, um die Richtigkeit am Text zu prüfen.

  • Faktentreue

    Mehrere voneinander unabhängige Quellen bestätigen die zentralen Aussagen. Je mehr, desto besser.

  • Vor Ort

    Die Informationsquelle hatte direkten Zugang zum Ereignis, vergleichbar mit einem Augenzeugen.

     

  • Vollständigkeit

    Es bleiben keine zentralen Fragen mehr offen. Das verlangt vom Autor, mögliche Interessen und Fragen des Lesers vorauszuahnen.

     

     

  • Ergänzungsmedium

    Fotos, Videos oder Tonaufzeichnungen stützen die zentralen Aussagen des Textes. Die Medien müssen frei sein von Manipulationen, hier und hier finden sich mehr Informationen dazu, wie leicht für Experten manipulierte Fotos erkennbar sind. Medien aus unsicheren Quellen (wie z.B. YouTube oder LiveLeak) ist zu misstrauen, allein das Datum der Aufnahme ist schon schwer zu prüfen.

     

  • Transparenz

    Die wesentlichen Quellen sind identifiziert. Die namentliche Kennung trägt dazu bei, dass Fakten von dritter Stelle aus überprüfbar werden. Wenngleich Transparenz ein wünschenswertes Kriterium ist, ist es nicht immer erreichbar, Stichwort „gut unterrichtete Kreise“.

     

  • Trennungs-Norm

    Nachricht und Kommentar bleiben getrennt. Die Tatsachenbehauptung „Vor der Tür steht ein Tisch“ ist überprüf- und dementsprechend schlecht abstreitbar. Die Meinung „Der Tisch sieht gut aus“ ist Sache des Standpunktes. Es gilt, die Bewertung dem Leser zu überlassen.

Relevanz

Selbst, wenn die Fakten stimmen und brandneu sind, kann der Leser dankend abwinken. Wer kein Fußball mag, interessiert sich nicht für die Ergebnisse eines Bundesligisten. Die Botschaft braucht also Berührungspunkte mit der Lebenswelt des Empfängers.

  • Hintergrund

    Erklärt die Motive der Handelnden – selten liegen die Motive offen, und in vielen Fällen steckt ein ganz anderer Grund dahinter, als dem Leser auf den ersten Blick ersichtlich scheint.

     

  • Einordnung

    Mögliche Folgen für Beteiligte, Akteure und Betroffene werden geschildert. Dazu gehören auch die Gründe, aus denen die jeweiligen Folgen eintreten könnten.

     

  • Reichweite

    Je mehr Betroffene, desto höher die Reichweite. Die Entscheidungen des Bundestages haben zum Beispiel eine höhere Reichweite als die des Stadtrates von, sagen wir mal, Kleinkleckersdorf.

     

  • Wirkung

    Geht es ans Geld? An die Gesundheit? Oder ist das Ganze nur eine Anekdote, die zwar hübsch zu erzählen ist, aber kaum praktische Auswirkungen hat?

     

     

Vermittlung

Die Botschaft muss verständlich sein, und nicht nur das – sie muss auch fesseln, interessieren – mitreißen, im besten Fall.

 

  • Gestaltung

    Die optische Gestaltung lässt klar erkennen, welche Elemente zu welchen inhaltlichen Blöcken gehören. Gleichzeitig wird der Blick des Empfängers/Lesers gelenkt, von optischen dominanten Elementen über weniger starke Objekte bis hin zu Kleinigkeiten.

  • Verständlichkeit

    Wenig Fremdwörter, nachvollziehbare Gliederung, prägnante Formulierungen, anregende Zusätze. Kausale bzw. chronologie Gliederung, wenn zum Verständnis erforderlich; in Spezialfällen kann auch eine Gliederung mit dramaturgischen Elementen hilfreich sein.

Nicht gerade übersichtlich. Wie blicke ich da durch?

Manche Kriterien sind wichtiger als andere – Vermittlung, Faktentreue und Vollständigkeit zum Beispiel gehören zu den Grundlagen, auf die man nicht verzichten sollte. Das gilt nicht für alle Kriterien. Welche letztendlich wichtig sind, ist vor allem Sache der Zielgruppe, der Strategie und der beabsichtigten Wirkung.

Daraus ergibt sich je nach Website, Text oder Medium ein individuelles Qualitätsprofil: Boulevard-Medien erzielen bei Gestaltung und Verständlichkeit mehr Treffer, während Qualitätsmedien bei Faktentreue, Transparenz, Hintergrund u.ä. punkten.

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